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Behandlung von Druckgeschwüren (Dekubitus)

Viele altersbedingte Krankheiten sind mit Bewegungseinschränkung verbunden, was zur Bettlägerigkeit führen und das in Folge andere Krankheit verursachen kann: Dekubitus, auch als Druckgeschwür genannt. Aus diesem Grund ist es für Pflegekräften und Angehörigen unbedingt, über diese Erkrankung mehr zu erfahren.

Was ist Dekubitus?

Dekubitus, auch als Wundliegen, Druckgeschwür oder Durchliegegeschwür bekannt, ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut oder des darunter liegenden Gewebes. Üblicherweise entsteht das Druckgeschwür über knöchernen Vorsprüngen, die nur wenig von Fett- und Muskelgewebe umgeben sind. Durch den Druck kann die Haut nicht mehr genügend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden – das verursacht eine Minderdurchblutung und damit kommt es zur Entstehung eines Dekubitus.

Kategorien eines Druckgeschwürs

Es ist gut zu wissen, in welche Kategorien Dekubitus eingeteilt ist, damit man diese Erkrankung richtig erkannt:

1: gerötete Hautstelle, die sich beim Fingertest als nicht wegdrückbar erweist

2: farblose Blasen oder Abschürfungen

3: offenes Geschwür bis in die Unterhaut

4: tiefe Löcher in der Haut, die bis auf die Knochen, Muskeln oder Sehnen blicken lassen

Dekubitus: Risikofaktoren

Es scheint selbstverständlich zu sein, dass ein wichtigster Faktor des Dekubitus die Bewegungseinschränkung und Bettlägerigkeit ist. Es kommen aber noch andere Risikofaktoren in Betracht:

  • Hautschäden (z. B. durch Feuchtigkeit, Inkontinenz, Pergamenthaut bei Behandlung mit Kortison oder unzureichende Pflege der Haut im Alter);
  • Übergewicht oder Untergewicht;
  • Mangelernährung und Flüssigkeitsmangel;
  • Lähmungen (z. B. nach einem Schlaganfall);
  • Erkrankungen wie Arthrose, Rheuma, Diabetes mellitus, Herzschwäche, etc.;
  • Medizinische Hilfsmittel oder Geräte (wie etwa Katheter) erhöhen das Risiko eines Dekubitus, weil sie an der Haut reiben oder darauf Druck ausüben.

 

Kann man Dekubitus vorbeugen?

Ein Druckgeschwür lässt sich am ehesten vorbeugen, wenn die Betreuerin täglich die Haut des Pflegebedürftigen kontrolliert. So können betroffene bzw. gefährdete Stellen schnell erkannt werden. Besonders während der täglichen Körperhygiene ist es wert, irgendwelche Hautanomalien zu beachten.

Es besteht ein Fingertest, der frühe Dekubitus-Erkennung ermöglicht. Wenn Sie Rötung auf der Haut des Patienten bemerken, drücken Sie mit einem Finger darauf und achten Sie auf Reaktion der Haut. Wenn die Rötung verblasst, dann sprechen wir nicht von Dekubitus. Wenn für eine kurze Zeit nach Heben des Fingers verbleibt ein weißer Fleck auf der geröteten Hauptpartie, besteht ein Dekubitusrisiko. Sie können sicher der Krankheit sein, wenn die Rötung nicht wegdrückbar ist und Rötung bleibt.

Die einfachste und meist effektive Prävenzmethode von Druckgeschwüren ist, den Pflegebedürftigen zur möglichst häufigen körperlichen Aktivitäten zu ermutigen.

 

Dekubitusbehandlung

Ist ein Dekubitus entstanden, so gehört dessen Behandlung in die fachkundigen Hände einer Pflegefachkraft und eines Arztes. Die Behandlung ist von der Kategorie des Dekubitus abhängig, wobei die Basis jeder Behandlung die sofortige Druckentlastung und -verteilung ist.

Einige wichtige Faktoren im Wundmanagement eines Dekubitus sind:

  • Positionierung (abhängig von der betroffenen Körperstelle) des Betroffenen;
  • Auswahl der passenden Lagerungshilfsmittel;
  • das individuelle Zeitintervall für die regelmäßigen Umpositionierung des Betroffenen;
  • die individuell angepasste Wundbehandlung (Reinigung, Abdeckung, gegebenenfalls chirurgische Entfernung von abgestorbenem Gewebe);
  • Die Verminderung oder Beseitigung von Risikofaktoren (zum Beispiel Mangelernährung, Behandlung von Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Rheuma etc.);
  • Die Förderung der Mobilität des Betroffenen;
  • Hautreinigung stets mit adäquaten Mitteln (z. B. mit pH-hautneutralen Pflegmitteln, nicht austrocknend, ohne Parfumzusätze – es ist empfehlenswert, nach entsprechenden Cremen und Saiben den Arzt zu fragen und nicht auf eigene Faust zu kaufen);
  • Hautpflege bei trockener Haut mit Wasser-in-Öl-Emulsionen;
  • Tragen atmungsaktiver und nicht-einschnürender Kleidung (z. B. Sockenbündchen);
  • Frühzeitiger Wechsel von Inkontinenzmaterialien;
  • Ausgewogene Ernährung (möglichst abwechslungsreiche Kost und ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen, etc.);
  • Ausreichende Flüssigkeitsversorgung (um die Austrocknung des Körpers zu verhindern).

 

Hilfsmittel bei Dekubitus

Jedes Dekubitus-Hilfsmittel hat vorrangig einen Zweck: es soll den Druck von einer bestimmten Körperstelle nehmen oder woanders hin verteilen. Für diese Druckverteilung und -entlastung gibt es unterschiedliche Hilfsmittel:

  • Antidekubitus-Hilfsmittel (spezielle Matratzensysteme und -auflagen);
  • Weichlagerungssysteme (besonders weiche Matratzen, die die Auflagenfläche des Körpers vergrößern und damit den Druck auf einzelne Körperstellen vermindern);
  • Wechseldrucksysteme (Matratzen mit Luftkammern, die abwechselnd per Kompressor mit Luft gefüllt werden);
  • Micro-Stimulations-Systeme (Matratzen, bei denen die Federn auf die Atembewegungen des Liegenden reagieren).

 

Hinweise für pflegende Angehörige

Nicht nur die Ärzte, spezialisierte Hilfsmittel und Pflegekräfte sind im Stande den Betroffenen zu helfen. Auch Sie als pflegender Angehöriger können den Senior unterstützen.

Es bestehen spezielle Schulungen und Pflegekurse, die Ihnen über Erkrankung mehr erfahren lassen. Wenn Sie nicht im Stande sind, dem Pflegebedürftigen jeden Tag zu helfen, reicht es, wenn Sie im Internet nach Grundinformationen reichen.

Beantragen Sie geeignete Hilfsmittel bei der Krankenkasse. Bei anerkanntem Pflegegrad soll die Krankenkasse viele Hilfsmittel wie spezielle Kissen und Matrazen fördern. Selbstverständlich muss man da ein Rezept vom Arzt vorlegen.

Beobachten Sie täglich die Haut des Seniors, wenn es keine Pflegekraft zur Verfügung ist. Achten Sie auch auf eine strenge Hygiene und schützen Sie sich selbst und den Pflegebedürftigen von Infektionen.

Vergessen Sie nicht, dass der Patient wegen der Wunden viel Schmerz erleiden kann, aber durch andere Krankheit, z.B. Demenz, kann selbst das Unbehagen nicht aüßern. Haben Sie immer zur Verfügung die Schmerztabletten. Am bestens erfahren Sie beim Arzt, welche Arzneien kann man bei Dekubitus selbst aber auch Begleiterkrankungen des Seniors einnehmen.

Holen Sie sich professionelle Unterstützung in Ihren Pflegealltag. Es ist darauf hingewiesen, dass nur Pflegedienst medizinische Behandlungen wie Bandwechsel und ähnliche durchführen kann und soll. Unsere Pflegekräfte spielen ihre Rolle als die große Unterstützung