Seh- und Hörfehler, begrenzte Mobilität, altersbedingte Krankheiten, wie zum Beispiel Demenz, Alzheimer, Parkinson, Schlaganfall… Stellen Sie sich vor, dass Sie jeden Tag mit solchen Schwierigkeiten leben müssen. Bei diesen Krankheiten ist es selbstverständlich, dass eine 24-Stunden Betreuung notwendig ist. Dabei stellt sich die Frage: soll der Pflegebedürftige zu Hause bleiben und dort gepflegt werden? Oder wird er im Pflegeheim versorgt? Um die richtige Entscheidung zu treffen, werden im Folgenden alle Vor- und Nachteile beider Unterbringungen präsentiert.
Vor- und Nachteile der Pflegeheime
Ein unbestrittener Vorteil der Pflegeheime ist die direkte schnelle Verfügbarkeit medizinischer Unterstützung. Die Bewohner fühlen sich sicher und geborgen dank des qualifizierten Personals und spezialisierten Geräten, die sich in der Einrichtung befinden.
Der Kontakt mit anderen Senioren wird ebenfalls in Betracht bezogen. Ähnliches Alter und Erfahrungen bringen Menschen näher zusammen. In Pflegeheimen bemüht man sich um die Integration aller Bewohner, es werden viele Aktivitäten veranstaltet, so wie Schneider-, Zeichnen- und Malwerkstätten, Gartenbau, Fitness, Tanz, Musiktherapie und viele andere Dinge.
Ein der größten Nachteile von Pflegeheimen ist die Wartezeit: deutsche Einrichtungen sind oft überfüllt und auf einen freien Platz muss man ein paar Wochen warten. In manchen Fällen ist müssen Personen sogar Monate warten.
Zudem sind die Preise von stationärer Pflege nicht gerade günstig: Selbst wenn das Pflegegeld inbegriffen ist, sind die Kosten so hoch, dass sich nur wenige Familien ein anständiges Standard-Pflegeheim leisten können.
Nach- und Vorteile der Pflege zu Hause
Wenn wir uns für häusliche Pflege entscheiden, müssen wir berücksichtigen, dass die Betreuerin keine medizinische Ausbildung hat. Dazu muss ein Pflegedienst eingesetzt werden. Im Falle eines Sturzes gibt es in einer durchschnittlichen Wohnung kein Pflegebett, das die entsprechende Betreuung ermöglicht.
Auf der anderen Seite werden dem Senior viel Stress und Ängste erspart, wenn er zu Hause bleibt. Niemand mag Veränderungen, besonders im Alter. Eine eigene Wohnung vermittelt das Gefühl von Sicher- und Geborgenheit: der Pflegebedürftige ist von Erinnerungen und seinen Lieblingssachen umgeben.
Obwohl die 24-Stunden Betreuung zu Hause strikt gesehen nicht rund um die Uhr erfolgt, ist die Pflegekraft immer in der Nähe. Üblicherweise schläft die Betreuerin neben dem Schlafzimmer von einem Patienten, was die schnelle Reaktion bei einem Notfall auch in der Nacht ermöglicht.
Häusliche Pflege kostet viel weniger als ein Pflegeheim, besonders, wenn man die Betreuerinnen aus Polen anstellt. Der Preisunterschied zwischen deutschen und polnischen Pflegekräften hat einen volkswirtschaftlichen Grund: das moderate polnische Lohnniveau ist niedriger als in Deutschland. Die meisten polnischen Betreuerinnen sammeln ihre Erfahrung bei der Pflege von eigenen Großeltern sowie den eigenen Eltern, bevor sie sich für diese Arbeit entscheiden. Deshalb kann der deutsche Patient sicher sein, dass die Pflegekraft genau weiß, wie er versorgt werden soll.
Fazit zur Pflege zu Hause oder im Pflegeheim
Beide Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile, deswegen muss jeder Pflegebedürftige, ggf. seine Familie, selbst Entscheidung treffen. Es ist hilfreich, folgende Fragen beantworten; was ist für den Patienten wichtiger: Eine bekannte Umgebung oder qualifizierte Fachkräfte? Erlaubt ihm sein Gesundheitszustand, zu Hause zu bleiben? Können er und seine Familie sich ein Pflegeheim leisten?
Alle Aspekte sollten mit dem Patienten besprochen werden. Es besteht auch die Möglichkeit des Probewohnens in vielen Pflegeheimen. Nach der Probezeit kann der Pflegebedürftige entscheiden, ob er lieber dort oder in den eigenen vier Wänden bleiben möchte.